Fußballstar Pele, die brasilianische Legende des schönen Spiels, ist im Alter von 82 Jahren gestorben

SAO PAULO (Reuters) – Der legendäre brasilianische Fußballspieler Pelé, der aus der Barfuß-Armut zu einem der größten und berühmtesten Sportler der modernen Geschichte aufgestiegen ist, ist im Alter von 82 Jahren gestorben.

Das Albert-Einstein-Krankenhaus in Sao Paulo, in dem sich Pele in Behandlung befand, sagte, er sei um 15:27 Uhr „aufgrund eines multiplen Organversagens infolge der Entwicklung von Dickdarmkrebs im Zusammenhang mit seiner früheren Erkrankung“ gestorben.

Der Tod des einzigen Mannes, der als Spieler dreimal Weltmeister wurde, wurde auf seinem Instagram-Account bestätigt.

„Inspiration und Liebe sind das Gleichgewicht der Reise von König Pele, der heute friedlich verstorben ist“, heißt es in dem Brief und fügte hinzu, dass er „die Welt mit seinem Genie im Sport verzauberte, Kriege beendete, soziale Arbeit auf der ganzen Welt leistete und sich verbreitete was er für das Heilmittel all unserer Probleme hielt: Liebe.“

Aus allen Welten des Sports, der Politik und der Populärkultur sind Ehrungen für eine Figur eingetroffen, die Brasiliens Dominanz des schönen Fußballs verkörperte.

Und die Regierung von Präsident Jair Bolsonaro, der am Sonntag aus dem Amt scheidet, erklärte eine dreitägige Trauer und sagte in einer Erklärung, dass Pele „ein großartiger Bürger und Patriot ist, der den Namen Brasiliens erhebt, wohin er auch geht“.

Bolsonaros Nachfolger, der designierte Präsident Luiz Inacio Lula da Silva, schrieb auf Twitter, dass „wenige Brasilianer den Namen unseres Landes so sehr getragen haben wie er“.

Der französische Präsident Emmanuel Macron sagte, Peles Vermächtnis werde für immer weiterleben. „Das Spiel. Der König. Unsterblichkeit“, schrieb Macron auf Twitter.

Pele unterzieht sich einer Chemotherapie, seit ihm im September 2021 ein Polyp aus seinem Dickdarm entfernt wurde.

Seit einer erfolglosen Hüftoperation im Jahr 2012 hat er auch Schwierigkeiten, ohne Hilfe zu gehen. Im Februar 2020, am Vorabend der Coronavirus-Pandemie, sagte sein Sohn Edinho, Peles schlechter körperlicher Zustand habe ihn depressiv gemacht.

Und am Montag wird Pele eine 24-Stunden-Wake-up-Party für das Mittelfeld in Santos veranstalten, dem Stadion seiner Heimatstadt, in dem er als Teenager zu spielen begann und schnell berühmt wurde.

Am nächsten Tag wird eine Prozession mit seinem Sarg durch die Straßen von Santos ziehen, das Viertel seiner 100-jährigen Mutter passieren und an der Nekropole des Ökumenischen Denkmals enden, wo er in einer privaten Zeremonie beerdigt wird.

‚was ist möglich‘

US-Präsident Joe Biden sagte auf Twitter, Peles Aufstieg von bescheidenen Anfängen zur Fußballlegende sei die Geschichte dessen, „was möglich ist“.

Pele, dessen Vorname Edson Arantes do Nascimento war, kam 1956 zu Santos und verwandelte den kleinen Klub an der Küste in einen der bekanntesten Namen im Fußball.

Neben zahlreichen regionalen und nationalen Titeln hat Pele die Copa Libertadores, das südamerikanische Äquivalent zur UEFA Champions League, und den Intercontinental Cup, das jährliche Turnier zwischen den besten Mannschaften Europas und Südamerikas, gewonnen.

Er gewann drei Weltcup-Medaillen, das erste Mal als 17-Jähriger 1958 in Schweden, das zweite Mal vier Jahre später in Chile – obwohl er den größten Teil des Turniers verletzungsbedingt verpasste – und das dritte Mal 1970 in Mexiko , als er Ma It anführte, gilt als eines der größten Teams, das jemals das Spiel gespielt hat.

Er zog sich 1974 von Santos zurück, feierte aber ein Jahr später ein überraschendes Comeback, indem er einen lukrativen Vertrag unterzeichnete, um dem New York Cosmos in der damals noch jungen nordamerikanischen Fußballliga beizutreten.

In einer glorreichen 21-jährigen Karriere erzielte er zwischen 1281 und 1283 Tore, je nachdem, wie die Spiele gezählt werden.

Trotzdem überwand Pele den Fußball wie kein anderer Spieler zuvor oder danach und wurde zu einer der ersten globalen Ikonen des 20. Jahrhunderts.

Mit seinem gewinnenden Lächeln und seiner unglaublichen Demut, die Legionen von Fans bezauberten, war er bekannter als viele Hollywoodstars, Päpste oder Präsidenten – viele, wenn nicht die meisten, von denen er während seiner sechs Jahrzehnte währenden Karriere als Spieler und Unternehmer kennengelernt hatte. .

„Ich bin traurig, aber auch stolz, Brasilianer zu sein, denn ich komme aus dem Land von Pele, einem Mann, der ein großartiger Sportler war“, sagte Ciro Campos, ein 49-jähriger Biologe in Rio de Janeiro. „Und auch abseits des Platzes war er ein toller Typ, kein hochnäsiger Sportler.“

Pele hat seine einzigartige Kombination aus Talent, kreativem Genie und technischen Fähigkeiten einem jungen Mann zugeschrieben, der in einer brasilianischen Kleinstadt Pick-up-Spiele gespielt hat, oft mit Grapefruit oder ausgestopften Lumpen, weil sich seine Familie keine echten leisten konnte. ein Ball.

Pelé wurde vom Internationalen Olympischen Komitee zum „Athleten des Jahrhunderts“ ernannt, sein Partner von der FIFA zum „Fußballer des Jahrhunderts“ und von der brasilianischen Regierung zum „Nationalschatz“.

Sein Ruhm war oft überwältigend. Erwachsene brechen regelmäßig in seiner Gegenwart zusammen. Als er ein Spieler war, stürmten Fans auf der Suche nach Souvenirs nach den Spielen auf das Feld und zerrissen seine Hosen, Socken und sogar seine Unterwäsche.

Sein Zuhause in Brasilien war weniger als eine Meile vom Strand entfernt, aber aus Angst vor Menschenmassen war er seit fast zwei Jahrzehnten nicht mehr dorthin gegangen.

Allerdings beschwerte er sich selten, selbst in unvorbereiteten Momenten zwischen Freunden. Er glaubte, sein Talent sei ein göttliches Geschenk, und sprach bewegend darüber, wie Fußball es ihm ermöglichte, die Welt zu bereisen, Krebspatienten und Überlebende von Krieg und Hunger aufzuheitern und für eine Familie zu sorgen, die oft nicht wusste, woher ihre nächste Mahlzeit kam.

„Gott hat mir diese Fähigkeit aus einem Grund gegeben: Menschen glücklich zu machen“, sagte er 2013 in einem Interview mit Reuters. „Egal was ich getan habe, ich habe versucht, es nicht zu vergessen.“

Der Brasilianische Fußballverband sagte: „Pelé war viel mehr als der größte Athlet aller Zeiten … Der König des Fußballs war der Champion der siegreichen brasilianischen Nationalmannschaft.“

Kylian Mbappe, der französische Star, den viele als den besten Fußballer der Welt ansehen, drückte ebenfalls sein Beileid aus.

„Der König des Fußballs hat uns verlassen, aber sein Vermächtnis wird niemals vergessen“, schrieb er auf Twitter. „RIP KÖNIG.“

(Berichterstattung von Andrew Downey und Gabriel Araujo); Zusätzliche Berichterstattung von Peter Frontini, Carolina Polis und Sergio Queiroz. Redaktion von Gabrielle Stargaardter, Daniel Wallis und Rosalba O’Brien

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